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Sprüche und Gedichte zum menschlichen Lebenslauf.Gedichte, Sprüche und Texte zur Kindtaufe, Namenstag, Geburtstag, Hochzeitsbitter, Hochzeit, Silber- und Goldhochzeit, Hausbau und Sonstiges, auf Münsterländer Plattdeutsch.
Hochzeit, Silber- und Goldhochzeit
GeburtFröer gaws in jedet Duorp ne Wiesmoer, wan´t so wiet was kam de forts. Van Dage haalt se blaus, in Krankenhüser de Blagen in Mamas Schaut. De Stuork giw in´t Duorp kien Kind mäer af, brängt alle in de Stadt. Drüm giewt in Rene sovul Stuorke, flaigt Dag un Nacht to´t Mathiasspital an de Porrte. In Mönster sint dat auk so vul, se brängt de Kinner sint nich fule. Doch mangsten dao vöflug sik een un brängt in´t Duorp so kant´t geschaien Karl-Heinz Conermann
Kindtaufe / Kinddööp: Die Kinder wurden bereits wenige Tage nach der Geburt getauft, meist am nächsten Son- oder Feiertag. Die Eltern bestimmten den ersten Namen und vom Hauptpaten wurde noch ein Name angefügt. Die Paten waren meist die nächsten Verwandten, wie Großeltern, Onkel und Tanten.
Kinddööp KindtaufeEt was noch tiemlik frö am DageDao stonen de Paren met de Blage Aal an den Füntensteen. De gaistlik Häer was faorts to Been` Un kam, den lütten Jungen to Däupen Un Christensin em in to knäupen. Bäändhiarm, de Bäer, was dao bi dat Parenpaor Un de Pastoor, de em dao staon saoch, Dai auk an em de Fraoge,wu de Junge haiten süel? De Häer sag : " Hiarm, em guёt gefölt""Hiarm?" Frog de gaistlik Häer "Keinen Namen mehr?" "Ne!" säg Bäändhiarm, so is`t genog: He sal doch man bi Piärd und Ploog. De Jung`sal nich to gaistlik lärnen, Män`n Hiärmken bi de Piärde wärn." Ferdinand Zumbrook
Früher wurde nur der Namenstag gefeiert, was an der Religiosität der Menschen gelegen haben wird. Ein weiterer Grund ist, dass viele vor Einführung der Standesämter ihr richtiges Geburtsdatum nicht kannten. Gedichte zum Namenstag oder Geburtstag auf Münsterländer PlattIk bräng nich viёl, men etwasIs biäter noch äs niks. Drüm Laiwe(r), niem et fröndlik, Ik rek di´t met een Kniks Un wünsk am hüüt´gen Feste Di hiärtlik aals Beste. Anton Rieke * 10.09.1826 + 1.07.1875
Spruch zum GeburtstagIk maak een daipen Kniks Und sägge widers niks Äs: "Vivat, vivat, haug"! Mi dücht dat is noog.
Nich män wiet bis 100Von: Helmut Holz, aus dem Buch "Graleer´n sall ick auk! agenda Verlag ISBN: 978-3.89688-500-5 Mit Genehmigung des Autors (ab 70 gut zu verwenden) Et steiht nu all dat 70./80. Jaohr ´ne niёgen daovüör dat is all klaor Nu laot di dat män nich verdrießen un do den Dag so recht genießen.
Denk ümmer dran, grad äs´n Kimd, et giww auk Lüe, de äöller sind. Drüm kiek nao vüörn un denk verwunnert: Et is ja nich män wiet bis "100!"
Dat erste Tiänken / Das erste ZähnchenHurra so roop wi alle luut Dat iärste Tiänken is haruut. Nu is vüörbi de schlimmste Naud Et lacht us an snaiwit uut raud Wi wünskt dän Nösthuk noch daobi Gao straks düör´t Läiwen frank un frie. Dat Schicksal hol van di de Naud Giw dinen Tiänkes alltiet Braud Män wil di wel di´t Fel tereiten Baarsk de Tiänkes um sik biet. Karl Prümer
Hochzeit: Wenn sich das Paar einig war, dann lud ein Hochzeitsbitter alle Gäste ein. Nicht selten war zu einer Hochzeit das ganze Dorf eingeladen, was auch oft daran lag, das viele innerhalb der Dorfgemeinschaft mit einander Verwandt waren. Dat Gastebitken ging mit Stock und Hut zu den zu ladenden Gästen und trug seinen Spruch vor. Die Hochzeiten fanden meistens an einem Dienstag oder Mittwoch statt, in der Zeit zwischen Sähen und Mähen. Hochzeitsbitter Spruch auf Münsterlänner PlattGuёten Dag int Huus! Häer un Frau, Söüöne un Dochter, Knechte un Mägde, Infunnen gase Huusgesind. Ik sal ju fröndlik iffiterren Toam Koppulationsfest Van Hiarm äs Brüüm Un Mia äs Bruut! To Kaise, Buoter un Stuten. Un wel Ries wil iäten, draf dän Liäpel nich vögiäten. Wien oaor twe Duts Mussekanten, Dat jung un aolt küёnt tosammen dansen Beer un Brandewien, Dat sal Anfang un Enne sien. Doch Miäter und Gaobeln nich vögaiten, Süs küёnt i`t Fleesk met de Finger iäten. Det Aoms giws`n tollen Drunk Un Daobi eenen lüstgen Sprung De Mussekanten spielt met Häön un Flaiten Dän kan jeren dansen met sine Graiten Nu maakt ju fien, aower net te fien Bruut un Brüüm wilt gäne de fiensten sien.
Volksmund
Hochzeitsbitter Spruch Münsterland auf Plattdeutsch Nach alten Vorlagen aber der heutigen Zeit angepasst!
Schöön guёden Dag alle Man, ik sai ik kuёm to rächten an. Äs Hochtietsbidder wil ik hier ju laden to `ne Hochtietsfier, Wu man et döt äs allbekannt siet oller Tiet in ´t Mönsterland. Drum siet ´n Augenslag äs stil un lustert wat ik säggen wil. Mi schikt (Name der Braut) un ( Name des Bräutigams) Äs Bruut un Brüüm am (Datum) sal Hochtiet sien, daoto lad ik ju alle in. Üm (Uhrzeit) sal de Misse sien, un daonao wät bi (Lokation) fiert. Iäten, Beer un Fusel giwt sat, und Sprudel und Wien mot auk sien. Nao dat Iäten wät hüppt un sprungen un manig Leed sungen. De Musik spiёlt för alle wat wi fiert bes nao Middernacht. Daonao kuёmt alle guёt nao Huus,to Buörgermesterstiet müёt i wir druut. Meld ju an to düsse Fier, un giёwt tom Fest een Flachgeschenk, `ne Hochtiet de is düer!
Gästebitter Spruch auf Westmünsterländer Platt Westfälischer Hochzeits Trinkspruch auf Münsterländer PlattAlleen is Alleen Kümp man met möde Beene Det Aoms van de Arbaid dän Brummig wier nao Huuse hän, Un fint dao kien Menske den. Kineen kik em fröndlik an, De för em suorgt ´ne Kleinigkeit, Un Hiёmd un Bükse lappt un Nait, De Löcker in de Socken stoppt, Dän glaiwt mi´t gaas gewiss, Dat´t Liäwen triste is. We daorüm is rächt hel un slau, Nimp sik bi Tiet ne pricke Frau. De em dat Stüöwken tutke stuorkt, De meddags em dat Iäten kuokt, Dat Bedken mäk so tutke sacht, Un manksten jukstert, singt un lacht. Ik säg ju eene sötte Dääne, Wünsk jeden Man ik gäne.
Kiekt äs de beiden Düwkes dao, Wat sint de Twee van Hiärten froh. Dat se nu enliks sint so wied, Un sittet äs Bruutlü Siet an Siet. Wat is dat doch ´ne fine Bruut! Wu prächtig kik de Brüüm auk uut, Man süüt, he wät jä allerwägen Sien Brüütken up de Hande driägen. Jau holt tohaup in Dünn un Dik, Dän brängt de Ehe ju vul Glück. Dat huopet wi -- drüm alle Man Staut met mi up dat Bruutpaor an.
Nach Ferdinand Zumbrock
Sülwerhochtiet / Silberne Hochzeit Güllene Hochtiet / Goldene Hochzeit
Sülwerhochtiet (Güllene Hochtiet) fier ji nu, holt van Dage nu äs Ruh Kiekt dän langen Wäg äs an de ji göngen, Frau un Man.
Viefuntwintig (Füftig) is ´ne heele Tiet un kiek ji trügge is´t nich wied. Raske sint de Jaore vögan, nu müёt ji äs stille staon.
We ju bekik süüt dat Glük, dat Frauken is so prik. Un de Man lacht altiet, waohän he kümp, nao jede Siet.
De Tiet häw beide garniks daon, wichterjung sai wi ju vüör us staon. Jüst so äs vüör fiefuntwintig (füftig) Jaor, an beide is kien büttken saoer.
Un jue Jungs un jue Wichter häbt auk so fröndlicke Gesichter. Dat kümp van Papa un de Mama hiär un dat stänn´ge Sundagswiär.
Kinner Familge un de Naoberlü, wiest ju de laiwe Trüe. Ji Süёlt liäwen haug, haug, haug un Guod siängt ju auk. Nach August Holländer
Zimmermannsspruch auf Münsterländer PlattTimmermansspruch Richtet was dat Huus, un up den Giёwel gröön un kruus sat een Struuk, een Dook anto. Dao klaide de öllste Timmerman up den Giewel äs ne Katte un küerde bol von düt un datte: Met Guod den Häern sin wie so wied un Guod de Häer häw alle Tiet. Vüör Ungemaak dän Bau dän Bauhäer un de Frau. Un wan´t de Wind auk stur ümwait, Wan`t riängnt un snait ´ne Kleinigkeit, daoran is aals niks geliägen. Et kan et alle guёt vödräigen. Wi alle häbt met Lust un Fliet aal baut fröe in de Muorntiet De Keller is rächt daip un graut, een Fat vul Wien lid doa kien Naud, un wat man süs düörn Halse spöölt, ik weet dat´t sik dao prächtig föölt. De Küёke, daorin de Kamin, kan auk garnich biäter sien, De Kuokerien, besunners Braoden, Süёlt dao wul heel guёt geraoden. De Braodrüёk stig risk heran, Dat man in`n Hiёmel ruken kan. Un soviёl Kammern, soviёl Stuowen sint der Unnen un der Buoben. Dat hier de Frau un Man, met Dutse Kinner wuёnen kan.
Ferdinand Zumbrook De Daud
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